Immobilienbewertung: Chance für Schnäppchen?

Immer mehr Mieter denken über den Erwerb von Immobilien nach, sei es zum Eigennutz oder als Wertanlage. Moderate Preise auf dem Immobilienmarkt und stetig steigende Mieten setzen dazu einen hohen Anreiz. Aber wie lässt sich der Wert einer interessanten Immobilie sicher ermitteln? Die unabhängige Immobilienbewertung bietet hier wertvolle Anhaltspunkte.

Welche Punkte beeinflussen den Wert einer Immobilie?

Die für den Immobilienwert maßgeblichen Faktoren sind vielschichtig. Die Immobilienberater des Portals Happy Immo bemerken dazu: “Zuerst beeinflussen der Zustand der Immobilie selbst und der Wert des Grundstückes den Kaufpreis. Auch die in den nächsten Jahren zu erwartenden Sanierungs- und Instandhaltungskosten üben einen großen Einfluss aus.” Laien sind kaum in der Lage, den Zustand eines Daches, der Heizungsanlage oder der elektrischen Installationen einzuschätzen. Es ist ratsam, einen unabhängigen Sachverständigen hinzuziehen und die Immobilie bewerten zu lassen. Die Immobilienbewertung kann nicht nur durch den Käufer in Auftrag gegeben werden. Auch Verkäufer können beispielsweise mit der Vorlage einer Immobilienbewertung den Wert ihres Objekt steigern und Vertrauen schaffen, wodurch sich in der Regel schneller ein Käufer finden lässt. Der Gutachter nimmt Haus und Grundstück in Augenschein und beschreibt ausführlich die örtlichen Gegebenheiten und den jeweiligen Bauzustand. Er ermittelt Baumängel und gibt eine Prognose über die bei der Behebung entstehenden Kosten. So erhalten Käufer und Verkäufer einen guten Überblick über Zustand und Wert des Objekts.

Verhandeln – aber richtig!

Insbesondere wenn ein Wertgutachten vorliegt, scheint der Preis einer Immobilie oft wenig Verhandlungsspielraum zu bieten. Doch gerade wenn die Käufer für ein Haus nicht Schlange stehen, bieten sich Interessenten viele Möglichkeiten, den Preis zu drücken.  So ist es beispielsweise ratsam für einen Käufer das sogenannte Mikroumfeld des Objektes zu begutachten. Denn keine Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr, ein verbauter Ausblick oder Verkehrslärm beeinflussen den Wert eines Objektes deutlich. Auch die Erreichbarkeit von Einrichtungen des täglichen Bedarfs, die Nähe zu Ärzten, Kindergärten und Schulen können den zu zahlenden Kaufpreis beeinflussen. Zeigen sich hier Schwächen, sollte diese nicht unerwähnt bleiben und eventuell kann damit der Preis noch einmal herunter gehandelt werden. Verkäufer planen für ältere Gebäude in der Regel einen Nachlass von bis zu 10 % ein. Und je länger ein Objekt bereits auf dem Markt ist, desto größer wird der Verhandlungsspielraum. Bei Immobilien, die bereits länger als ein Jahr auf einen Käufer warten, sind in vielen Regionen mehr als 15 % Preisnachlass möglich.

Um keinen zu hohen Preis zu zahlen, sollten Käufer und Verkäufer allgemeine Maßstäbe für die Preisermittlung heranziehen. Denn so mancher Pluspunkt in den Augen des Käufers oder Verkäufers führt auf dem Markt zu einer geringeren Nachfrage und drückt den Preis.

 

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