Grundzüge der Do it yourself-Bewegung
Das Ergebnis der Studie “Kaufkraft Deutschland 2013″ des Marktforschungsunternehmens GfK macht deutlich, dass die Kaufkraft in Deutschland in 2013 um etwa 554 Euro pro Kopf steigen wird. Dennoch wollen viele Menschen nicht mehr einfach nur kaufen, sondern selber etwas schaffen.
Individuelle Ideen
Der aktuelle Do it yourself Trend vollzieht sich in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens. Angefangen beim eigenen Gemüsegarten, über selbst genähte Kleider, selbst gebasteltes Holzspielzeug oder selbst gebaute Möbel. Das größte Do it yourself Projekt stellt für viele Menschen der Bau des Hauses in Eigenleistung dar. Hierzu gibt es mittlerweile auch unzählige TV-Sendung und Formate auf unterschiedlichsten TV-Kanälen.
Was also bewegt die Menschen sich persönlich so stark zu engagieren, obwohl ihre Kaufkraft steigt und ein einfacher Kauf schnell zu tätigen wäre? Es ist ganz einfach der Wunsch nach Individualität. Die Konsumgesellschaft bietet bezahlbare Trends, Abwechslung und Neuheiten, allerdings zum Preis der anonymen Massenware. Dauerhaft will aber kein Mensch immer nur einer unter Vielen sein.
Upcycling und das Web 2.0
Ein weiterer Grund der schnellen Verbreitung des Do it yourself Trend ist das Internet.
Do it yourself Anleitungen, ein Blog mit Tipps und Tricks und die Möglichkeit sein individuell angefertigtes Arbeitsstück mit der gesamten Internetgemeinde zu teilen, machen do it yourself Projekte auch für die junge Generation Internet interessant. Ein gutes Beispiel dafür ist das Upcycling. Beim Upcycling wird normaler Abfall als Arbeitsmaterial für die Erschaffung neuer Produkte genutzt.
Im Gegensatz zum Recycling wird der Abfall nicht erst mit viel Energie erneut verarbeitet, sondern direkt im neuen Produkt als Rohmaterial eingesetzt. Zu Beginn war diese Art der Wiederverwertung kaum bekannt, daraufhin wurden Anleitungen im Netz verbreitet, Bilder von gelungenen Projekten ins Web 2.0 gestellt und erste Freunde des Upcycling fanden sich. Aktuell gibt es zu diesem Thema etliche Blogs, Foren, Facebook-Seiten und natürlich virtuelle Mitmachaktionen!
Abschließend lässt sich festhalten, dass die moderne Konsumgesellschaft über ein Überangebot an massenhaften und dadurch bezahlbaren Kaufoptionen verfügt. Dauerhaft entspricht diese schnelllebige Standardisierung aber nicht dem menschlichen Naturell.
Auf der Suche nach sich selbst und seiner individuellen Persönlichkeit, verspürt der Mensch zunehmend den Wunsch ganz eigene Dinge zu fertigen, um darüber auch seine ganz persönlichen Fertigkeiten und Fähigkeiten zu entdecken. Der Do it yourself Trend soll somit nicht in erster Linie Geld sparen, sondern zur eigenen Persönlichkeitsentwicklung beitragen und auch ein Stück Selbstdarstellung ermöglichen.